Das 2. Westfälische Husarenregiment Nr. 11

Das 2. Westfälische Husaren-Regiment Nr. 11 war ein Kavallerieverband der Königlich Preußischen Armee und folgte der Tradition des 1807 errichteten Vorgänger-Regiments, dem 2. königl. westfälischen Husaren-Regiment. Es wurde auch als Krefelder Tanzhusaren bezeichnet, welche 1906 von Düsseldorf nach Krefeld verlegt wurden. Das Kavallerieregiment war in der Kaserne an der heutigen Westparkstraße stationiert.

Anlässlich eines Besuchs in Krefeld zur 200-Jahr-Feier der Zugehörigkeit Krefelds zu Preußen gab Kaiser Wilhelm II. scheinbar spontan das Versprechen ab, Krefeld zur Garnisonsstadt zu machen. Bei einem Festbankett hatten sich die Ehrenjungfern aus der Krefelder Oberschicht darüber ausgelassen, dass ihnen in Krefeld keine Tänzer zur Verfügung stehen. Daraufhin versprach der Kaiser, geeignete Tänzer zu schicken. Was man zunächst für einen Scherz gehalten hatte, wurde noch am gleichen Abend durch den kommandierenden General des VII. Armee-Korps Bissing bestätigt. Die Generalität teilte per Telegramm mit, dass Krefeld eine Kavallerieeinheit bekommen werde, und dass man Vorschläge für die Unterbringung erbäte.

Diese Zusage entwickelte sich im Reichstag zu einem handfesten Skandal. Man nahm an, dass diese Zusage wohl nur einer Laune des Kaisers entsprungen sei, und dass man nun sehr viel Geld aufwenden müsse, nur um einigen Damen einen Gefallen zu erweisen. Neben der fehlenden Gegenzeichnung durch den Reichskanzler oder den Kriegsminister widersprach der Entschluss auch dem Grundsatz, keine Garnisonen in große Industriestädte zu verlegen. Hinzu kam noch, dass man ein halbes Jahr zuvor beschlossen hatte, die Düsseldorfer Kaserne zu sanieren.

Die Schnelligkeit, mit welcher die Militärverwaltung schon bald konkrete Vorstellungen äußerte, deutete jedoch nicht auf einen lediglich spontanen Entschluss, sondern darauf, dass sich die Militärverwaltung schon vorher Gedanken über die Verlegung der Garnison nach Krefeld gemacht hatte. Der Kaiser hatte den Besuch in Krefeld lediglich zum Anlass genommen, den schon feststehenden Entschluss auf etwas ungewöhnliche Weise zu verkünden.

Für Krefeld bedeutete die Verlegung angesichts einer erneuten Krise der Textilindustrie eine Belebung der heimischen Wirtschaft, sodass man sich entschloss, die Kosten in Höhe von vier Millionen Mark für den Bau der Kaserne zu übernehmen, was dann auch die letzten Kritiker überzeugte. 1904 erfolgte schließlich die Grundsteinlegung, und am 2. April 1906 führte Kaiser Wilhelm persönlich an der Spitze reitend das Regiment in die Stadt. Auf dem Bissing-Platz (heute Konrad Adenauer-Platz) übergab er das Regiment mit den Worten: Der Stadt habe ich ihre Garnison gebracht und den jungen Damen ihre Tänzer.

18.000 ehemalige Soldaten und 100.000 Besucher wohnten dem Ereignis bei. Die Bevölkerung verlieh den Soldaten den Namen Tanzhusaren, unter welchem sie schließlich im ganzen Reich bekannt wurden.

Die Frau als Kriegerin - Amazonen

Ob es Amazonen wirklich gegeben hat, oder ob sie nur in den Bereich der Legenden gehören, ist umstritten. Frauen, die fähig waren, ohne Männer zu existieren, und die darüberhinaus Männern im Kampf erfolgreich Widerstand leisteten und sie sogar besiegten, das widersprach den herrschenden Rollenvorstellungen so sehr, daß es nicht wahr sein durfte. So wurden diese Geschichten dem Reich der Phantasie zugeordnet, obwohl die meisten antiken Schriftsteller niemals einen Zweifel daran ließen, daß sie die Amazonensage als wahre Geschichte betrachteten. Zuerst erschienen die Amazonen in den Erzählungen der Griechen, als ein Volk kämpferischer Frauen, der sie bei ihrer Ausbreitung nach Kleinasien (heutige Türkei) begegneten. Der Fluß Amazonas erhielt seinen Namen, weil die damaligen Eroberer an seinen Ufern auf Stämme trafen, in denen die Frauen ihre Männer bei der Verteidigung ihres Territoriums aktiv unterstützten. Woher stammt also der Name Amazonen? Im altpersischen Sanskrit soll es eine Bezeichnung "uma soona" gegeben haben, wobei "Uma" der Name einer Mondgöttin ist. Auf antiken Vasen tragen die Amazonen mondförmige Schilde und auch die Griechen ordneten ihnen "Artemis", die Göttin des Mondes zu. Rein vom Klang konnten sie den ihnen unverständlichen Namen in das Wort "amazon" verwandelt haben. Da dies im altgriechischen in etwa "ohne Brust" bedeutet, hätten wir damit auch eine mögliche Erklärung für die (durch nicht bewiesene) Legende, die Amazonen-Kriegerinnen hätten sich eine Brust amputiert. Die ersten Berichte über Amazonen finden wir in Erzählungen über den Trojanischen Krieg um ca. 1200 v. Chr. und danach wieder um 700 v. Chr. beim Vorstoß der Amazonen nach Athen gegen die Griechen. Alexander der Große brachte um 333 v. Chr. Kleinasien unter seine Herrschaft und traf dabei mit der Amazone Thallestris zusammen. Die Amazonen lebten in den Gebieten des Kaukasus Gebirges am Kaspischen Meer. Sie waren die ersten Krieger, die auf Pferden ritten, wodurch sie ihre Feinde mit Schnelligkeit überraschten, oder ihnen auf dem gleichen Weg entkamen. Durch ihren Mut wurden sie zu ihrer Zeit eher als Männer, denn als Frauen geachtet. Doch die Amazonen kämpften nicht ausschließlich. Sie lebten abgeschieden und gingen dem Pflanzen, Pflügen und besonders der Aufzcht von Pferden nach. Die besonders Tapferen unter ihnen beschäftigten sich mit der Jagd zu Pferde und übten sich in Kriegskünsten. Sie verwendeten Bogen und Streitaxt und einen Schild und fertigten aus Tierfellen Helme, Kleidung und Gürtel.

Uniformkunde

Die Fangschnur (auch Cordon) ist eine Schnur, die ursprünglich verhindern sollte, dass eine Kopfbedeckung verloren geht. Üblicherweise war sie für Mannschaften und Unteroffiziere aus Baumwolle, für Offiziere aus Metallgespinst gefertigt. In den meisten Fällen handelte es sich um eine etwa fünf Millimeter starke Kordel, die zur Schlaufe gelegt wurde und deren Enden kunstvoll verflochten waren. Zur Befestigung an einem besonderen Helmhaken und am Hals wurden drei Schieber über diese Schlaufe gezogen.

Die Fangschnur bildete früher ein Ausrüstungsstück der Kavallerie, in Deutschland der Husaren und Ulanen, und diente zugleich als Zierstück. Seit 1897 gehörte sie nur noch zur Paradeuniform und nicht mehr zur Feldausrüstung.

Die Husarensporen werden nicht mit einem Riemen am Stiefel befestigt, sondern direkt an den Stiefel angenietet. Er hat ein nach oben gebogenes Ende.

Die Schuppenkette diente als Kinnriemen und war meist aus Gelbmetall (Messing oder vergoldetem Silber).

Der Tschako (ung.: csákó, poln.: czako) ist eine militärische Kopfbedeckung von zylindrischer oder konischer Form. In der Regel besitzt er einen Augen-, manchmal auch einen Nackenschirm. Der Begriff stammt aus dem Ungarischen und bedeutet „Husarenhelm“, da der Tschako ursprünglich bei den ungarischen Husaren getragen wurde. Anfänglich wurde der Tschako ausFilz, später auch ganz oder teilweise aus Leder gefertigt, um den Träger vor Säbelhieben zu schützen. Hinzu kam oft ein in der Regel metallener Kinnriemen (Schuppenkette), der zusätzlichen Schutz bot. Normalerweise waren Filz bzw. Leder in schwarz gehalten, speziell bei den ungarischen Husaren wurde Filz in verschiedenen Farben verwendet. Auf der Vorderseite waren ein metallener Beschlag sowie das Feldzeichen die sogenannte Nationale angebracht. Die damit ausgezeichnete einzelne Bataillone trugen zu Paraden auch Haarbüsche. In Deutschland wurde der Tschako ab 1843 (zuerst in Preußen von der Pickelhaube) weitgehend verdrängt. Als Teil der Polizei-Uniform war er in Deutschland bis zum Ende des ersten Weltkrieges ungebräuchlich; Polizeien und Gendarmerien der deutschen Länder des Kaiserreichs trugen als Kopfbedeckung meist die Pickelhaube. Zur Polizei kam der Tschako in Deutschland über Jägertruppen, die im revolutionären Berlin des Jahres 1919 Polizei-Aufgaben wahrnahm. Im nationalsozialistischen Staat wurde er mit einem die ganze Frontseite einnehmenden Hoheitsadler versehen; Polizei-Offiziere trugen ihn in mittelbraunem Leder. Über das Ende der NS-Diktatur hinaus blieb der Tschako in der britischen Besatzungszone und in Ost- und West-Berlin und der SBZ/DDR Teil der Polizei-Uniform, dort bis Mitte der 1960er Jahre, in Nordrhein-Westfalen bis Anfang der 1970er Jahre.

Chronik des I. Amazonencorps der Stadt Krefeld

In der Vorbereitung des Schützenfestes des Jahres 1977 hatte der damalige Festmajor des Schützenvereins Krefeld- Bockum- West 1882 e.V. Rainer Küsters die Idee, durch die Teilnahme einiger Damen zu Pferd den Umzug beim kommenden Schützenfest zu bereichern.

Die Umsetzung dieser Idee gestaltete sich jedoch nicht so einfach. Zuerst mussten Reiterinnen gewonnen werden. Zu diesem Zweck befragte Rainer Küsters sein Umfeld im eigenen und dem benachbarten Schützenverein und im weitern Bekanntenkreis, bis schließlich acht Damen gefunden waren. Die erste Hürde war somit genommen, doch ein weiteres Problem war die Finanzierung der Pferdekosten. Hierzu spendeten gerne die befragten Schützenbrüder unter der Bedingung, daß ihre Ehefrauen davon keine Kenntnis erhielten. Um die Reiterinnen entsprechend zu kleiden, wurden beim Uniformverleih der Firma Hinzen in Korschenbroich die einzigen vorhandenen rot-schwarzen Uniformen kurzerhand ausgeliehen. Die ersten Schabracken wurden in der Kürschnerei von Günther Lippmann auf dem Ostwall gefertigt. Sie waren exakt nach dem Vorbild der grünen Satteldecken des Schützenvereins Krefeld- Bockum- West 1882 e.V. gefertigt, nur statt in Grün mit weißem Rand wurden sie in Rot mit gleicher Borde gefertigt.

Zunächst in Zivil und unmittelbar vor dem Schützenfest auch in ihren Uniformen ritten die Amazonen dann zu Trainingszwecken im Reitstall Schönwasser auf der Inrather Straße in Krefeld. Die Pferde für den Umzug beim Schützenfest aber kamen aus dem Reitstall von Hiltrud Schmitz in Oppum. Das Corps ritt damals ausschließlich auf Schimmeln, wobei die Standarte von zwei dunklen Pferden begleitet wurde.

Beim Schützenfest des Schützenvereins Krefeld- Bockum- West 1882 e.V. vom 03.06. bis 06.06.1977 nahm das Amazonencorps erstmalig unter ihrem Schirmherrn Festmajor Rainer Küsters an einem Umzug teil.

Die damaligen Reiterinnen des Corps waren :

Das Standquartier befand sich in der Regimentskommandantur, Friedrich- Ebert Straße.

Die Reiterinnen fanden so viel Gefallen an der Sache, daß es nicht wie ursprünglich geplant bei diesem einen Schützenfest bleiben sollte. Man entschloss sich am letzten Abend des Festes kurzerhand, diese Formation zu einer festen Institution zu machen und so wurde 1977 das I. Krefelder Amazonencorps gegründet. Das Corps wurde ein Verein zur Förderung des vaterstädtischen Brauchtums.

Nach dem Schützenfest 1977 folgten die "Amazonen" mit dem Trommlercorps "Gut Schlag" und den Schützen Krefeld- Bockum- West 1882 e.V. einer Einladung der Trachtenkapelle aus Finkenstein am Faakersee nach Österreich. Hier war ein Schützenfest organisiert worden, an dem die deutschen Vereine zu Fuß und zu Pferd teilnahmen. Eine über diese Reise handelnde Berichterstattung des damaligen Chefredakteurs des Stadtspiegels Herrn Kurt Dauter, ermöglichte dem Amazonencorps die Neuaufnahme von fünf aktiven Mitgliedern.

Die weiteren öffentlichen Auftritte der Amazonen im Schützenwesen waren unter anderem:

1979 Schützenfest Bockumer Schützenvereins 1611e.V.
1980 Schützenfest Schützenverein Krefeld- Bockum- West 1882 e.V.

Nachdem der Fortbestand des I. Krefelder Amazonencorps nun beschlossen war, sahen sich die Mitglieder vor einer neuen Herausforderung, denn es fehlte an einer Standarte deren Erwerb mit hohen Kosten verbunden war. Als Ideengeber des Ganzen wurde Rainer Küsters zur Lösung dieser Aufgabe abermals in die Pflicht genommen. Die Amazonen erhielten von ihrem Schirmherrn je zwanzig Gutscheine, die sie bei jeder Gelegenheit bei sich trugen. Diese wurden für einen Mindesteinsatz von DM 2,00 symbolisch als ein Baustein zum Aufbau des Corps verkauft. Durch den Erlös der "Bausteine" und den Einsatz weiterer Gönner, stand dem Erwerb einer Standarte und den erforderlichen Emblemen für die Schabracken nun nichts mehr entgegen.  Den Auftrag für die Erstellung der Standarte übergab man an das Krefelder Fahnenhaus Adolf Erven auf dem Westwall.

1978 übernahm Heinz Nelles sen. als ehemaliger Kavallerist und aktiver Reiter auf Bitten seines Freundes Rainer Küsters, die reiterliche Ausbildung der aktiven Amazonen.

Am 28. Januar 1979 war es dann soweit. Der amtierende I. Krefelder Bürgermeister Kurt Groten und der katholische  Priester Dr. Fernandez aus Verberg, übergaben feierlich im Rahmen einer Weihe die neue Standarte. Die Übergabe fand  hoch zu Roß im Reitstall Schönwasser auf der Inrather Straße in Krefeld statt. Noch im selben Jahr nahmen die Damen des Amazonencorps erstmalig am Krefelder Rosenmontagszug teil.

Das Corps wurde 1979 ins Vereinsregister eingetragen und ist seit 1981 Mitglied  der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Karnevalisten (AKK) und des Bundes Deutscher Karnevalisten (BDK).

Zweimal jährlich luden die Amazonen Gäste und Freunde jeweils zur Weihnachtsfeier und zum Uniformappell ein.

Beim Uniformappell der Amazonen am 27.01.1982 im Saal der Gaststätte Kleinlosen, überreichte der amtierende Kommandeur der Krefelder Prinzengarde, Albert Machost, der damaligen Kommandeuse Barbara Lippmann eine original Schuppenkette, des in Krefeld bis 1918 stationierten Husarenregiment Nr. 11 (siehe Menuepunkt Historie). Diese Schuppenkette ziert bis heute den Tschako der Kommandeurin des Corps.

1988 gewannen die Amazonen den "Hermann Knickenberg Wanderpokal". Es war die Session von Krefelds Prinz Kurt I.(Lemmen) und Prinzessin Ingrid I.(Schatz). Das damalige Motto in Krefeld lautete "Unser As ist Freud und Spaß". Die Damen des Corps boten eine Ute Lemper Parodie (Andrea Blomen), mit einem Kartenspiel dar. Dame, König, Bube, As und Joker ,sowie die einzelnen Zahlen des Kartenspiels wurden von den Reiterinnen in phantasievollen Kostümen dargestellt.

Ehrenmitglieder

Heinz Nelles sen.†, Heinz Nelles jun., Herbert Hölters †, Hans Stawski, Hildegard Hofmann,
Andrea Blomen, Manuel Blomen, Günter Kröber †, Rainer Schillings, Anke Model und Bettina Brosen

Karnevalsprinzessinnen aus den Reihen der Aktiven

1977 Christine Lippmann als Chistine I. mit Prinz Karl Bongartz (Stadt Krefeld)

1982 Wilhelmine Küsters als Wilhelmine I. mit Prinz Rainer Küsters (Stadt Krefeld)

1987 Andrea Blomen als Andrea II. mit Prinz Manuel Blomen (Stadt Krefeld)

1992 Elke Wiesener als Elke I. mit Prinz Rainer Schillings (Stadt Krefeld)

1994 Liesel van der Heusen als Liesel I. mit Prinz Norbert van der Heusen (Rheinstadt Uerdingen)

Jubiläumsveranstaltungen

10 Jahre     1987     am 18.10.     im Vortragssaal der Burg Linn

20 Jahre     1997     am 17.01.     im Stadtwaldhaus Krefeld

25 Jahre     2002     am 01.02.     im Stadtwaldhaus Krefeld

30 Jahre     2007     am 09.02.     im Stadtwaldhaus Krefeld

40 Jahre     2017     am 17.02.     im Stadtwaldhaus Krefeld